WAS MACHT WINZER CHRISTIAN ZAIß IM WINTER?
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Wenn der letzte Tropfen des neuen Jahrgangs verkostet ist und der Rebstock ruht, beginnt für den Winzer eine ganz andere Art von Arbeit. Christian Zaiß, Winzer in 11. Generation, gewährt einen persönlichen Einblick in das Leben zwischen Reben, Keller, Onlineshop und Vinothek.
Ob draußen in den Weinbergen oder drinnen im Familienbetrieb – der Winter ist keine Pause, sondern Teil eines endlosen Kreislaufs. Ein Film über Leidenschaft, Handwerk und ein Leben für den Wein. Ein Leben, für die Reben.
Ein Beitrag von Finn Katolik

Ob aus dem Becher auf dem Weihnachtsmarkt, oder dem Glas im Restaurant. Viele trinken ihn gerne - Wein. Doch was macht ein Winzer, der Wein zu dem macht, was er ist, eigentlich im Winter?
Christian Zaiß, dessen Familie seit über 350 Jahren, in elfter Generation Weinbau betreibt, hat darauf eine Antwort: "Man ist viel draußen in der Natur, zu allen Jahreszeiten natürlich, Winter, Frühjahr, Sommer und Herbst, Herbst ist natürlich die krönende Jahreszeit mit der Ernte. Dann geht die Arbeit im Keller entsprechend weiter, wo man die Weine ausbaut. Und natürlich ist der Kundenverkehr für uns ganz wichtig, denn ohne Kundenkontakt verkaufen wir unser Produkt nicht."

"Ein Winzer schneidet im Winter seine Reben zurück, baut den Wein aus, anschließend kommt über das Ende vom Winter das "runterbiegen" der Ruten, dass sie wieder am Draht sind, damit die neue Vegetationsperiode starten kann. Und ganz wichtig ist für uns dann auch, in dieser Zeit auf Weihnachten hin, der Verkauf."

Und das, sowohl im eigenen Weinladen, über den eigenen Onlineshop, als auch über andere Vertriebskanäle, wie zum Beispiel dem eigenen Besen.
"Mit dem Herbst ist es tatsächlich nicht getan, das ist nur die Krönung des Jahres. Man arbeitet das ganze Jahr und der Herbst ist eine kleine Zäsur, die Ernte ist eingebracht, dann geht die Arbeit aber wieder von vorne los. Jetzt über die Winterzeit hat man eine große Flexibilität, ob ich den Rebstock heute oder morgen schneide, ist egal. Das ist über die Vegetationsphase, wenn dann die Blätter wachsen, die Triebe kommen und die Trauben sich entwickeln ganz anders. Dann muss man schauen, dass man hinterherkommt, die Terminarbeiten sind dann sehr wichtig. Die Laubarbeiten werden dann erledigt, wenn sie notwendig sind. Wenn man zu spät kommt, entsteht ein Urwald, denn die Rebe ist eine sehr starkwüchsige Pflanze. Dadurch hat man dann ggf. einen Qualitäts- und Ertragsverlust. Die Arbeiten müssen hier also termingerecht ausgeführt werden. Natürlich ist das in der Ernte ähnlich. Man muss die Trauben ernten wenn sie reif sind, und kann nicht einfach für ein paar Tage in den Urlaub. Das sind die Taktgeber für die Winzer und Wengerter."
Je nach Jahreszeit und Witterung muss dann mehr draußen oder im Betrieb gearbeitet werden.

"Büro, Telefonate oder auch Kundengespräche, Proben, Bestellabwicklung machen natürlich zum Großteil unsere Mitarbeiter. "
Das ganze Jahr viel zu tun und nie wirklich fertig, nach dem Motto: Ein Leben für die Reben. Was Winzer leisten, um den hochgeschätzten Wein zu schaffen, ist den wenigsten wirklich bewusst. So bleibt zu hoffen, dass der Beruf des Winzers weiterhin lange erhalten bleibt, damit sowohl ein Stück Geschmack, als auch Kultur den Menschen auch in Zukunft Freude bereiten können, die die Arbeit des Winzers so sehr schätzen.
Viel Spaß beim Anschauen! Hinterlasst gerne einen Kommentar hier, oder unter dem Video auf YouTube.
Hinweis: Der Beitrag entstand im Rahmen der Lehrveranstaltung „Praxis- und Schlüsselkompetenzen: Filme aus der Hosentasche - Videos drehen mit dem Smartphone“. Für die Inhalte, die sowohl nachrichtlich oder auch werblich sein können, sind die jeweiligen im Beitrag genannten Autoren (Studierende) verantwortlich. Die Universität Hohenheim steht in keiner Verbindung mit den in den Beiträgen gezeigten Unternehmen, Organisationen, Personen, Produkten oder Dienstleistungen.